In Tabakaktien investieren?
Noch mehr als bei Bieraktien oder andere Konsumgüteraktien wie CocaCola stellt sich immer zuerst auch die ethische Frage. Dazu werde ich später einen Blogartikel oder Grundlagenartikel schreiben, da dies auch eine wichtige Überlegung für die meisten Investitionen angeht.
Hier geht es erstmal um die Profitabilität bei der Investition in Tabakaktien. Und kurz: Es kann sehr profitabel sein in Tabakaktien zu investieren, auch wenn es sich um schmelzende Eisberge handelt.
Tabakaktien: Es wird immer weniger geraucht
Zwei negative Trends treffen bei Tabakaktien aufeinander: Einerseits fangen immer weniger junge Menschen an zu rauchen. Andererseits hören andere mit dem Rauchen auf oder sterben. Die letzten Jahre haben diese Trends nochmal intensiviert:
Durch weitgehende Legalisierung Programme für Hanfprodukte wurde eine neue Konkurrenz zum Tabak geschaffen. Eine Konkurrenz, die bei jungen Konsumenten sehr stark zieht. Auf der anderen Seite werden viele junge Menschen gesundheitsbewusster und lehnen somit auch Rauchen ab. Auch die Verbote in den meisten Ländern in öffentlichen Innenräumen zu rauchen, haben dazu beigetragen, das ganze zu reduzieren.
Ältere Menschen hören teilweise freiwillig oder gezwungenermaßen mit dem Rauchen auf. Krankheiten, Allergien und Ähnliches spielen eine Rolle, aber gerade während der Coronapandemie auch der Tod von Millionen von Rauchern, die so als Konsumenten ausscheiden.
Tabakfirmen sind an gesunden Kunden interessiert!
Ein Vorurteil ist, dass Tabakfirmen sich nicht an Gesundheit interessieren. Firmen sollten möglichst lange Kunden halten und das geht nur, wenn diese gesund bleiben. Die Filterzigarette und andere Punkte haben dabei geholfen, Kunden möglichst gesund zu halten. Ein Negativbeispiel aus anderen Bereichen sind Tradingapps, die Kunden ausnehmen. Robinhood hat kurzfristig Geld verdient, aber hat nun kaum mehr Kunden übrig. Bei InteractiveBrokers versucht man langfristig von Kunden zu profitieren und versteht, dass man immer mehr profitiert, wenn die Depots der Kunden wachsen. Mehr dazu in Zukunft bei Depotsvergleich.
Tabakfirmen erhöhen Preise
Tabakfirmen haben also nicht nur Kunden, die viele Jahrzehnte überleben, sondern auch Kunden, die abhängig nach den Produkten sind. Es gibt auch eine hohe Markentreue und dies führt zu einer starken Preissetzungsmacht der Tabakfirmen.
Hohe operative Margen
Die operativen Margen sind auch extrem hoch. Selbst bei Japan Tobacco und Imperial Tobacco, die deutlich niedrigere Margen haben, liegen diese noch bei fast 20%.
Sehr hohe Returns on Capital
Das Tabakgeschäft ist auch kaum mehr Kapitalintensiv. Das bedeutet, dass die Tabakfirmen ihre Cashflows nutzen und an die Aktionäre ausschütten können. Zusätzlich wurden Investitionen in innovative Tabakprodukte durchgeführt, die allerdings oft nicht besonders profitabel waren. Die ROICs gehören zu den besten von allen Branchen überhaupt!
Hohe Dividendenrenditen bei Tabakaktien
Tabakaktien Beta
Tabakaktien korrelieren nicht besonders stark mit dem Markt. Yahoo gibt das fünfjährige Beta der oben genannten Tabakaktien mit 0,4 bis 0,7 an.
Fazit: Tabakaktien kaufen!
Tabakaktien sind aus meiner Sicht eine Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren. Gerade wer trotz besseren Wissens gerne auf Dividenden setzt, hat mit Tabakaktien insbesondere aus UK die Chance, dies je nach Wohnsitzland steueroptimiert zu machen, da in UK selbst keine Quellensteuer darauf anfallen.
Auf der anderen Seite glaube ich seit 2016 nicht mehr daran, dass man mit Tabakaktien langfristig den Markt outperformen kann. Kurzfristige Outperformance könnte es geben, wichtiger sogar noch: Die Performance von Tabakaktien korreliert nicht so stark mit dem Gesamtmarkt und kann so die Volatilität des Portfolios reduzieren.
Zur Aktienanalyse von (folgt in den nächsten Monaten):
BATS
PM
MO
IMB
2914