Fahrrad

Fahrradaktien

Fahrräder gehören eigentlich zum zyklischen Konsum. Der langfristige Trend zu e-Fahrrädern traf auf eine extreme zyklische Nachfrage im Jahr 2020 und 2021, als viele Menschen in Europa und Nordamerika keine Flugreisen unternehmen konnten und wollten und mehr mit dem Fahrrad unterwegs waren. 

Zudem kam noch der Trend der Nachhaltigkeit dazu, dass Fahrräder eine Sonderkonjunktur genossen. 

Der Fahrradmarkt wird dominiert von Marken aus Europa, die vor allem in China produzieren lassen, teilweise durch Auftragsfertiger aus Taiwan.

Wichtigste Komponenten von Fahrrädern 

Rahmen: Häufig aus Stahl oder Aluminium, teilweise aus Carbon.

Gangschaltungen: Die japanische Firma Shimano ist hier der führende Hersteller für Kettenschaltungen und stark bei Nabenschaltungen. Bei Nabenschaltungen ist Rohloff und Enviolo sind wichtige Konkurrenten. SRAM hat sowohl Naben als auch Kettenschaltungen und vor allem Kombinierte Schaltungen. Zudem gibt es noch den kleinen Nischenanbieter Pinion – der ein Getriebe eingebaut. Rohloff und Pinion sind die teuersten und hochwertigsten Produkte. Shimano deutlich günstiger, aber auch mit sehr guter Qualität.  

Bremsen: Hier ist wiederum Shimano führend. Auch hier gab es viel Innovation in den letzten Jahren und mittlerweile haben sich Scheibenbremsen durchgesetzt. 

Motoren: E-Motoren kommen vor allem von Shimano, Bosch, Yamaha und Brose. Allerdings auch viele von Bafang, insbesondere für Nachrüstungen. 

Batterien: Hier bieten Bosch und Shimano eigene Batterien an. Vieles läuft über Panasonic und chinesische Hersteller. 

Reifen: Hier ist Schwalbe der bekannteste Hersteller. Aber auch Continental und andere Reifenhersteller bieten auch Reifen für Fahrräder an. 

Navigationssysteme: Immer wichtiger werden die Karten- und Navigationssysteme der großen Technologieunternehmen. Es gibt allerdings auch eine Menge von Nischenunternehmen. 

Wo sind Hersteller und Konsumenten

Der Trend zu Fahrrädern ereignet sich weltweit. Die wichtigsten Märkte befinden sich in Europa und Nordamerika, allerdings sind auch andere Gegenden am Aufholen. 

In der Mongolei hat sich unter schwierigen Bedingungen seit 2017 eine kleine Fahrradcommunity gebildet. 

In Kolumbien entstand eine große Fahrradkultur, insbesondere im Gebiet um Bogota. In der Stadt Bogota wird halbtags am Wochenende viele Straßen gesperrt und überall entstehen neue, eigene Fahrradwege. Zudem hilft der Hype um die kolumbianischen Helden der Tour de France. 

Auch in Fernost sind China und Japan Fahrradländer. In China werden die meisten Rahmen hergestellt. In Japan ist mit Shimano der wichtigste Komponentenkonzern angesiedelt. 

In Polen gibt es einige Fahrrad Startups, aber auch in Litauen, Lettland und Rumänien tut sich einiges. Vielen dieser kleinen Firmen fällt es allerdings schwer zur nötigen Größe zu wachsen.

Ausblick

Der Ausblick ist kurzfristig negativ. In den Jahren 2020,2021 und 2022 haben viele Konsumenten sich neue Fahrräder gekauft und diese Sonderkonjunktur geht nun zurück. Die mögliche Rezession und die hohen Preise könnten weiteren Druck auf die Fahrradhändler ausüben. Die Preise für Fahrräder könnten also fallen. 

Gleichzeitig bleiben wichtige langfristige Trends erhalten: Motoren und Batterien werden immer besser, so dass Fahrräder sinnvolle Verkehrsmittel bei guter Wetterlage sind. Zudem gibt es immer mehr Versuche Lieferdienste auf Fahrrädern anzubieten.